Gründungsgeschichte

Auf Anregung von Herrn Dr. Theo de la Camp und Herrn W. Stähler wurde am 04.06.1953 im Hotel Fasanerie eine Versammlung mit dem Ziel, einen Tennisclub zu gründen, einberufen. Es erschienen etwa 40 Interessenten, die den Vorschlag begeistert begrüßen. Noch am gleichen Abend wurde der Tennisclub Rot Weiss Laasphe aus der Taufe gehoben. Es schrieben sich 32 aktive und 7 inaktive Laaspher Bürger in die Mitgliederliste ein. In den Vorstand wurden einstimmig gewählt:

 

  • Vorsitzender : Herr Paul Schewe
  • Vorsitzender : Herr Martin Göhler
  • Schriftwart : Herr Dr. Otto Schmidt
  • Kassenwart : Frl. Anneliese Grebe
  • Sportwart : Herr Karl Muth
  • Jugenwart : Herr Hans Otto Schröder

 

Herr Dr. Theo de la Camp wurde als Initiator der Clubidee zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Als Spielfeld sollte der Tennisplatz der Fasanerie dienen, der nach einem Vertrag mit dem Hotel Fasanerie vom Tennisclub renoviert und gepflegt werden sollte. Schon am 20. Juli 1953 konnte unter Mitwirkung der Nachbarclubs Biedenkopf und Berleburg der Platz seiner Bestimmung übergeben werden. Der bedeutungsvolle Tag wurde mit einem geselligen Beisammensein beendet.

Da die Mitgliederzahl noch im Laufe des Jahres sprunghaft gestiegen war, wurde in der Jahreshauptversammlung vom 26.02.1954 der Bau zwei weiterer Tennisplätze auf dem Nachbargrundstück der Fasanerie für nötig befunden. Herr Schewe hatte bereits erfolgreich Verhandlungen mit Herrn Oskar Müller geführt, so dass dem Ankauf des Grundstückes nichts mehr im Wege stand. Die Bauarbeiten gingen zügig voran, so dass die beiden neuen Plätze am 16. Juli 1954 mit einem Clubturnier eingeweiht werden konnten.

1955 konnte der Vorstand das 87igste Mitglied begrüßen. Der Club hatte sich für damalige Verhältnisse mit 9.000 DM hoch verschulden müssen. Außerdem kamen, wie den Älteren noch bekannt ist, gerade in den ersten Jahren enorme Hochwasserschäden-Instandsetzungskosten dazu.

Beitragserhöhungen waren die Folge. Der damalige Sportwart, Baron von Freusburg, konnten berichten, dass erstmals 6 Turniere stattgefunden hatten. In der Mitgliederversammlung vom 09.06.1956 schied Herr Schewe, der sich um den Aufbau des Clubs große Verdienste erworben hatte, als Vorsitzender aus dem Vorstand, behielt aber als neu ernannter Ehrenvorsitzender Sitz und Stimme im Vorstand. Nachfolger wurde Botho Prinz zu Wittgenstein.

Bemerkenswert aus dem Protokollen der ersten Jahre ist, dass von vielen Festen, Frühlingsfesten, Kartoffelbratfesten, Nikolausball und ähnlich es zu berichten war. Es gab sogar einen Festausschuss. Auch eine Ski-Gruppe wurde gegründet, die in den schneereichen Winter der 50iger Jahren sehr aktiv war. Es ist 1958 aufgeführt: “fast wöchentlich fanden Skiwanderungen statt, die lebhaften Anklang fanden“. Damals gab es noch Schnee!

Der Club hatte auch einen Trainer, Herrn Waldstein, der mit österreichischem Charme uns einige Jahre treu blieb. In der Jahreshauptversammlung vom 30.04.1960 löste Herr Fritz Hoch Herrn Botho Prinz von Wittgenstein als 1. Vorsitzender ab.

In der Jahreshauptversammlung im Februar 1963 konnte der Vorsitzende berichten, dass die Baukostenschulden für die Doppelplätze getilgt worden sein. Die eingetragenen Bürgschaften konnten gelöscht werden. Diese erfreuliche Tatsache ermuntere den Vorstand, der Versammlung den Bau eines Clubhäuschens bestehend aus einem Clubraum und 2 Umkleiden mit sanitären Anlagen vorzuschlagen. Der Vorstand wurde daraufhin von der Versammlung ermächtig, die Planung hierfür selbständig vorzunehmen.

Da Herr Hoch aus betriebsinternen Gründen den Vorsitz abgeben musste, fiel die Wahl auf den Chronisten (Herr Dr. Otto Schmidt), dessen Zeit in den kommenden Jahren damit ausgefühlt war, den Hausbau zu planen und realisieren. Die Umstände, dass das Projekt im Hochwasserbereich und unmittelbarer Nachbarschaft zum Bahnkörper anzusiedeln war, zwangen zu ganz besonderen Gutachten, Genehmigungen und teuren Auflagen. Auch ergaben sich rechte Schwierigkeiten mit dem Baumitteltransport. Denn die alleinige Zufahrt führte über eine Banfefurt, sowie das Nachbarschaftsgrundstück. Immer wieder läute mein Telefon und es galt schnell ein Problem zu lösen. In zahlreichen Vorstandsitzungen wurden diverse Details sorgsam besprochen, aber das ganze Jahr verging, bis alle Genehmigungen, sowie finanzielle Zuschüsse gesichert vorlagen.

In der Jahreshauptversammlung 1964 wurde der Finanzierungsplan, des auf 35.000 DM geschätzten Neubau vorgetragen und Stadt, Kreis und Land hatten zusammen einen Zuschuss von 22.500 DM in Aussicht gestellt. Die Restfinanzierung löste in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eine lebhafte Diskussion aus, die damit endete, dass einmalige Umlagen beschlossen wurden. Am 06.02.1965 anlässlich der Jahreshauptversammlung, konnte der Vorsitzende die Prognose wagen, dass das Clubhaus noch rechtzeitig zur Saison fertig werden würde. Und endlich am 03.07.1965 war es soweit. In Anwesenheit eines Dortmunder Clubs Gravingholz (Freundschaftsturnier) wurde das Haus seiner Bestimmung überbergeben. Aber wieder waren Beitragserhöhungen notwendig, um eine weitere Schuldlast abzuwenden. Wie überhaupt sich in den nächsten Jahren alles um die Finanzlücke in unseren bescheidenen Etat drehte.

Mitgliederwerbung wurde auf mancherlei Art versucht, leider ohne Erfolg. Am 15.03.1967 stellte ich mein Amt zur Verfügung, in der Hoffnung, das eine neue Mannschaft mit neuen Ideen dem Clubleben neue Impulse geben könnte. Herr Dr. Brinkmann übernahm dankenswerterweise dann das schwere Amt.

 

 

Dr. Otto Schmidt